Bald ist es wieder soweit: Die Mückensaison beginnt. Spätestens ab Juni gilt es sich gegen die summenden „Plagegeister“ zu rüsten. Moskitonetze, Anti-Mückensprays und so wenig Haut wie möglich zu zeigen, sind nur einige Maßnahmen, um den Stich zu vermeiden. Doch nicht immer läuft alles glatt und der laue Abend im Freien endet mit einem oder gar mehreren Mückenstichen. Was sich wie ein saisonbedingtes Übel anhört, ist für immer mehr Menschen alles andere als ein „Sommernachtstraum“. Ärzte und Krankenkassen verzeichnen in den letzten Jahren einen kontinuierlichen Anstieg von Patienten mit entzündeten Mückenstichen.

Entzündete Mückenstiche – kleiner Pieks mit Folgen

In Deutschland gibt es mittlerweile über 50 verschiedene Mückenarten, dabei sind exotische Arten wie beispielsweise die Asiatische Buschmücke längst keine Ausnahme mehr. Sie injizieren – für unsere Haut ungewohnte – andere Gifte, als ihre heimischen Genossen. In der Landwirtschaft eingesetzte Pestizide, die die Mücken aufnehmen, könnten laut Expertenaussagen ebenfalls eine Rolle spielen. Ein weiterer Grund für entzündete Mückenstiche sind häufig Bakterien wie Streptokokken oder Kolibakterien, die am Stechapparat der Mücke hängen und so in unseren Körper gelangen. Die Ursachen sind also vielfältig. Die Auswirkungen leider auch. Am bekanntesten ist der heftige Juckreiz nach dem ersten Pieks: eine Folge des Sekrets, das uns die Mücke dabei verpasst. Die nächste Leidensstufe sind körperliche Reaktionen, wie Quaddel- und Bläschenbildung, Fieber oder eine offene Wunde. In seltenen Fällen kann es zu einer Blutvergiftung kommen.

Kratzen – der häufigste Grund für schwere Verläufe!

Zugegeben, es erfordert einiges an Disziplin, die Finger von den juckenden Mückenstichen zu lassen. Doch das Kratzen führt fast immer zu Entzündungen, die in manchen Fällen fatale Folgen mit sich bringen können. Ist der Stich oder der Schorf erst einmal aufgekratzt, haben Bakterien freie Bahn. Offene, eitrige Wunden können auftreten und die gehören in professionelle Hände. Deshalb gilt: Erste Warnsignale, wie starke Schwellung, Eiterbildung oder plötzlich auftretendes Fieber nicht zu ignorieren und am besten medizinisch abzuklären!

 Was tun, nach der Mücken-Attacke?

Ist nach einem Schnakenstich eine gerötete Schwellung im Anmarsch, dann verschaffen kalte Umschläge, in ein Tuch eingeschlagene Eiswürfel oder Kühlpads eine erste Erleichterung. Die Gefäße ziehen sich wieder zusammen und die Schwellung wird gemindert. Meistens wird dem Drang, den Stich aufzukratzen nachgegeben – deshalb die offene Wunde unbedingt mit einem Desinfektionsspray versorgen. Keiner weiß, wo die Mücke davor „unterwegs“ war. Bei Wunden, die länger als vier Wochen offen sind, empfiehlt sich die begleitende Behandlung durch professionelle Wundversorger, damit der Mückenstich so schnell wie möglich in Vergessenheit gerät.